Schloss Oberhausen I - Herrenhaus
Die im klassizistischen Stil errichtete Schlossanlage gab den 1846 erbauten und 1847 eröffneten Bahnhof Oberhausen und dadurch auch der Stadt Oberhausen den Namen. Das Schloss wurde zwischen 1804 und 1818 nach Plänen des Münsteraner Baumeisters August Reinking für Maximilian Friedrich von Westerholt-Gysenberg und seine Frau Friederike Karoline von Bretzenheim errichtet.
Aufgrund von Schäden aus dem 2. Weltkrieg wurde 1953 das Herrenhaus abgetragen und mit finanzieller Hilfe der Oberhausener Hüttenwerke AG (HOAG) nach den Originalplänen neu errichtet.
Heute beherbergt das Schloss Oberhausen mit der Ludwig Galerie ein international renommiertes Kunstmuseum, eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus und im ehemaligen Wirtschaftsgebäude den Trausaal des Standesamts der Stadt Oberhausen.
Der am Schloss anschließende “Kaisergarten“ ist ein beliebtes Ausflugsziel der Oberhausener Bürger. Ein Teil des Parks (ca. 5,5 Hektar) werden von einem Tierpark mit rund 60 verschiedenen Tierarten und etwa 450 Tieren eingenommen. Der Schwerpunkt liegt auf Zucht und Erhaltung seltener Haustierrassen wie Sumatra-Kampfhuhn oder Weiße Ungehörnte Heidschnucke sowie heimischer Wildtierarten wie Luchse und Uhus. Der Besuch des Tierparks ist kostenlos. Oberhausen hat damit den größten Tierpark des Ruhrgebiets, für den kein Eintrittsgeld erhoben wird.
Schloss Oberhausen II - Gedenkhalle
Die 1962 eröffnete Gedenkhalle Oberhausen ist das älteste zeithistorische Museum in Westdeutschland das sich mit der Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzt. Mit den drei Themenschwerpunkten “Oberhausen im Nationalsozialismus“, “Zwangsarbeit im Ruhrgebiet“ und “Gedenken und Erinnern in Oberhausen nach 1945“ wird ein breites Spektrum der Zeit zwischen 1933 bis 1945 dargestellt.
Schloss Oberhausen III – Herrenhaus und Restaurant
Das Schloss Oberhausen verdankt seine Entstehung einer Liebesheirat. Am 25. Januar 1796 heiratete Graf Maximilian Friedrich von und zu Westerholt-Gysenberg (1772–1854) die Gräfin Friederike Caroline Josephine von Bretzenheim (* 9. Dezember 1771; † 2. März 1816 im Schloss Oberhausen). Maximilian Friedrich hatte zuvor auf alle Westerholtschen Güter zugunsten seines jüngeren Bruders verzichten müssen, weil die Bestimmungen des Familienfideikommisses vorsahen, dass der Westerholter Haupterbe eine Frau heiraten musste, deren Mutter aus dem Adel stammte. Da ihm seine Liebesheirat im Jahr 1796 jedoch eine Schwiegermutter bürgerlicher Herkunft eingebracht hatte, Friederike von Bretzenheim war eine illegitime Tochter des bayerisch-pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor, musste er sich mit dem begnügen, was ihm sein Vater zuwies.
Sein Vater überließ der jungen Familie den befestigten Rittersitz „Oberhaus“ (auch Overhus, Overhuysen, Averhus), der vermutlich im späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert gegründet wurde. Der Rittersitz Oberhaus diente der Sicherung einer wichtigen Emscherfurt. Diese ehemalige einfache Burg mit Wassergraben war in den Wirren der Jahrhunderte mehrfach zerstört worden und nur noch Trümmer waren von der ehemaligen Hauptburg vorhanden. Der damalige Verwalter der benachbarten Burg Vondern, Bertram Philipp Greve, der einen Teil des Oberhauses gepachtet hatte, ließ am heutigen Standort ein neues Wohn- und Wirtshaus samt Scheune, Brauhaus und Brennerei aus Teilen der Trümmer errichten. Bei seinem ersten Besuch im Winter 1801/02 stellte Graf Maximilian Friedrich fest dass dies kein geeignetes und standesgemäßes Domizil für ihn und seine Familie war. Er fasste den Entschluss ein neues Schloss errichten zu lassen. Da er nur über eingeschränkte finanzielle Mittel verfügte und er nicht über das Vermögen seiner Frau verfügen konnte, ließ er kein prachtvolles Schloss, sondern einen eher bescheidenen Landsitz entwerfen. Im Sommer 1803 legte der Münsteraner Hofbaumeister August Reinking seinen ersten Entwurf vor. Änderungswünsche des Bauherrn, finanzielle Zwänge und längere Unterbrechungen der Bauarbeiten sorgten dafür dass der gesamte Komplex erst 1818 fertiggestellt wurde. Für die Gestaltung des Schlossgartens konnte Graf Maximilian Friedrich den renommierten Düsseldorfer Hofgärtner Maximilian Friedrich Weyhe verpflichten, nach dessen Plänen ab 1808 östlich des Herrenhauses die Gartenanlagen, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend im Stil eines englischen Landschaftsgartens, entstanden.
Trotz ihrer Behinderung durch eine Unfall und der häufigen Abwesenheit ihres Gatten durch sein Amt als Hofmarschall Joachim Murats im Großherzogtum Berg, gebar Friederike in ihrer 20-jährigen Ehe acht Kinder. Sie verstarb bei der Totgeburt ihres letzten Kindes im Alter von 45 Jahren.
Schloss Oberhausen IV - Der Weg zum Restaurant
1896 kaufte die Stadt Oberhausen den noch nicht erschlossenen Teil 19 Hektar großen Teil des Schlossareals zum Preis von 122.700 Goldmark und gestaltete ihn ab 1897 zu einem öffentlich zugänglichen Park um. Am 22. März 1898 wurde dieser anlässlich des 100. Geburtstags von Wilhelm I. “Kaisergarten“ getauft. 1908 erwarb die Emschergenossenschaft das Schloss und die dazugehörenden, 600 Morgen großen Ländereien, die sie 1911 an die Stadt Oberhausen weiterveräußerte. Durch die Begradigung der Emscher konnte der Kaisergarten bis zum Rhein-Herne-Kanal erweitert werden und wurde zum Volkspark umgestaltet.
Ab 1927 begann die Tradition der Tierhaltung im Kaisergarten. Diese wurde während des Zweiten Weltkriegs zugunsten eines Gemüseanbaus für die Bevölkerung aufgegeben. Die Nähe zu den rund um das Schlossareal entstandenen Industrieanlagen wurde dem Gebäude während des Zweiten Weltkriegs zum Verhängnis: Das Dach des Herrenhauses wurde stark beschädigt und das Kleine Schloss schwer getroffen. Auch die übrigen Teile des Wirtschaftshofes mussten Beschädigungen hinnehmen.
1949 nahm man die Tierhaltung im Kaisergarten wieder auf, zunächst mit nur einem Esel, der den Gärtnern als Lasttier diente. Aus diesen bescheidenen Anfängen entwickelte sich das heutige Tiergehege des Kaisergarten. Anfang der 1950er Jahre begann man damit, die Kriegsschäden an den Schlossgebäuden zu beseitigen. Die Instandsetzung der Wirtschaftsgebäude war bis 1953 abgeschlossen. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Bausubstanz des Herrenhauses unrettbar marode war. Das Gebäude war derart baufällig und durch Schäden aus dem 2. Weltkrieg beschädigt, dass es geschlossen und abgerissen werden musste. Schenkungen der Oberhausener Industrie und Wirtschaft, insbesondere der Gutehoffnungshütte anlässlich des 200-jährigen Bestehens der St.-Antony-Hütte, ermöglichten 1958/59 den Neubau des Herrenhauses nach den originalen Plänen Reinkings, bei dem dieses Mal beide vom Architekten vorgesehenen Seitentrakte realisiert wurden.
Schon 1983 hatte das Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig einen Teil seiner Kunstsammlung im Herrenhaus ausgestellt. Es regte Mitte der 1990er Jahre eine Konzeptänderung des Museums an, die bis 1998 verwirklicht wurde. Das Hauptgebäude wurde für diesen Zweck ab Mai 1996 für 10,7 Millionen DM saniert und umgebaut, mit der sogenannten „Vitrine“ einen modernen Glasanbau, erhielt es einen modernen Glasanbau. Gleichzeitig wurden der Innenhof und Teile der Gartenanlagen umgestaltet. Unter dem Namen „Ludwig Galerie Schloss Oberhausen“ fand im Januar 1998 die Wiedereröffnung des Kunstmuseums statt.
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Burg Vondern
Wer bei Oberhausen über die Autobahn A 42 fährt, stellt dort mit Überraschung fest, dass Burgtürme über den Lärmschutzwall hinaus ragen. Wenn man dann in Osterfeld ausfährt, Richtung Oberhausen, und dann gleich rechts abbiegt (vor der Bahnunterführung - Hinweisschild Burg Vondern), gelangt man unweigerlich zu einer der wertvollsten Kostbarkeiten der Rheinisch-Westfälischen Heimat. Links der Straße liegt die spätgotische Ritterburg Vondern. Die Anfänge der Burg liegen auch heute noch im Dunkeln der Zeit. Eine erste Erwähnung findet sich 1266 bei Gerhard von Vondern, der eine gewiße Elisabeth ehelichte.
Die Geschichte von Burg Vondern als Osterfelder Vogtei geht zurück bis in das 14. Jahrhundert. Im Mittelalter diente die Burg der Osterfelder Bevölkerung in Notzeiten als Fluchtburg, in der zeitweilig hunderte von Menschen wohnten. Interessant ist dabei, dass die Türme der Burg praktische Namen hatten: So hieß der rechte Abortturm, weil es der Turm war, in dem die Toilettenanlage installiert war, wenn man es mal so ausdrücken darf. Der linke Turm hingegen hieß Gerichtsturm, weil dort Gericht gehalten wurde.
Die Burg Vondern - auch wenn Reste eines ringförmigen Erdwalls Vermutungen nähren, dass hier einst eine Turmhügelburg stand - tatsächlich ist die heute aber ebenso mächtige wie malerische Vorburg aus dem frühen 16. Jahrhundert das älteste erhaltene Bauwerk. Vondern wurde durch Wessel von Loe erbaut. Die Vorburg besteht aus einem von zwei massiven Rundtürmen flankierten Torbau mit wehrhaft anmutenden Schießscharten und spätgotischen Zierformen in Gesimsen, Fenstern und Gewölben.
Aus dem späten 17. Jahrhundert stammt das Haupthaus, dessen Westfassade wohl dem mittelalterlichen Vorgängerbau zuzuordnen ist. Beim Bau des Haupthauses nutzte man eine ältere Fassade als Rückwand. Das Wirtschaftsgebäude auf der Südseite ist im 19. Jahrhundert dazugekommen. 1673 wird Galentin Wilhelm von Nesselrode zur Leithe mit der Burg Vondern als Vormund belehnt. Heute ist nur noch ein Rest der ursprünglichen Wassergräben vorhanden.
Im frühen 19. Jahrhundert hatte die Burg als adeliger Wohnsitz ausgedient und blieb aber im Besitz derer von Nesselrode Reichenstein, die das mittlerweile zerfallene Anwesen 1949 an die Stadt Oberhausen verkaufte. Nachdem die Burg Vondern schon fast zur Ruine verfallen war, wurden die historischen Teile mit vereinten Kräften von Bund, Land, Stadt und einem Förderkreis bis 1995 gesichert und mit einer neuen Nutzung belebt.
(quelle: www.rheinruhronline.de)
Burg Vondern – Frontal
Die Burg Vondern, im Südwesten der Stadt Oberhausen gelegen, gilt als ein herausragendes Zeugnis des Mittelalters: Erstmals erwähnt wurde ein befestigter Herrensitz an dieser Stelle bereits 1266. Von der einst vollständig von Wasser umgebenen Burganlage ist vor allem die Vorburg bekannt, die um 1520 errichtet wurde. Sie gilt als ältester spätgotischer Profanbau Deutschlands.
Die Bauten der heutigen Burganlage stammen aus verschiedenen Epochen. Während die ältesten Teile wahrscheinlich bereits aus dem 13. Jahrhundert datieren, sollen das Torgebäude und die südliche Wehrmauer spätestens im 16. Jahrhundert entstanden sein. Ihre dicken Mauern und Schießscharten zeugen von dem wehrhaften Zweck, weisen aber auch spätgotische Zierformen in Gesimsen, Fenstern und Gewölben auf.
Erst auf das späte 17. Jahrhundert zur Barockzeit wird das zweiflügelige Haupthaus geschätzt, das früher über eine hölzerne Zugbrücke zu erreichen war. Diese wurde jedoch vermutlich im 18. Jahrhundert durch die heute noch vorhandene steinerne Bogenbrücke auf Sandsteinpfeilern ersetzt. Von den ursprünglichen Wassergräben ist heute nur noch ein Rest vorhanden. 1987 wurde die gesamte Burganlage unter Denkmalschutz gestellt.
Nachdem die Burg schon fast zur Ruine verfallen war haben Bund, das Land NRW, die Stadt Oberhausen und der Förderverein mit vereinten Kräften die historischen Teile gesichert. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Fördervereins bieten dort seitdem vielfältige Kulturveranstaltungen an und haben in der Vorburg ein kleines Museum zur Burg- und Territorialgeschichte aufgebaut. Darin werden Fundstücke aus archäologischen Grabungen im Umfeld der Burg ausgestellt. Im August jeden Jahres werden auf der Burg Vondern außerdem ein Mittelaltermarkt und Ritterspiele veranstaltet. (quelle: www.nrw-stiftung.de)
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Schloss Friedrichstein
Das Schloss Friedrichstein ist ein barockes Schloss auf dem Schlossberg im Bad Wildungener Stadtteil Altwildungen in Nordhessen. Erst eine gotische Burg, dann ein Barockschloss, später Jugendherberge und Hotel, dient es heute als Museum und Restaurant.
Im Jahre 1200 errichtete Graf Friedrich von Thüringen, auf dem 303 m über NN hohen Berg eine gotische Burg. Sie war Sitz des Amtes, der Gerichtsbarkeit und der Verwaltung. 1260 wurden die Grafen von Waldeck Eigentümer der Burg und Grafschaft Wildungen.
Graf Josias II. von Waldeck, der seit 1660 in Wildungen als Koregent seines Bruders residierte, begann 1663 mit dem barocken Umbau der Burg nach symmetrischem, französisch-barockem Vorbild. Nach seinem Tod 1669 wurden Teile seines Entwurfs noch fertiggestellt.
Graf Friedrich Anton Ulrich von Waldeck ließ in den Jahren 1707 bis 1714 den Schlossbau renovieren. Hierbei verarbeitete er Eindrücke seiner weitläufigen Reisen und die Erfahrungen, die er zuvor beim Bau der Schlösser in Bad Arolsen und Bad Pyrmont gesammelt hatte. Er vollendete den von Josias II. begonnenen Entwurf, indem er den Südflügel mit der davor liegenden Terrasse errichtete. Zudem ließ er die beiden kleineren Seitenflügel bauen. Graf Friedrich Anton Ulrich von Waldeck wurde Namensgeber des Schlosses Friedrichstein.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Schloss aufgrund des Abfindungsvertrags mit dem Waldecker Fürstenhaus am 26. August 1920 in den Besitz des Waldeckschen Gemeindezweckverbandes des Freistaats Waldeck. Das Schloss wurde zu Wohnzwecken verpachtet. Zudem siedelte sich ein Hotel an. Im Frühjahr 1921 richtete der Hessische Gebirgsverein in den unteren Räumen eine Jugendherberge ein. In den 1930er Jahren wurde auf dem Schloss eine NSDAP Schulungsstätte eingerichtet. Während dieser Zeit war Hermann Göring mehrfach Gast auf Schloss Friedrichstein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Eigentum des Schlosses an das Land Hessen über. Heute ist es eine Außenstelle des Hessischen Landesmuseums Kassel. Das Jagdmuseum stellt die „Türkenbeute“ des Hessischen Landgrafen Karl aus. Seit 2006 führt der Skulpturenwanderweg „Paradisische Erlebnisse“ um das Schloss.
(Quelle: wikipedia.de)
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10/2008 In:
Herne | GeschichteSchloss Strünkede in Herne I
Das Schloss Strünkede ist ein Wasserschloss im Herner Stadtteil Baukau inmitten eines ausgedehnten Schlossparks an der Bundesstraße 51. Die Adresse lautet: Karl-Brandt-Weg 5. Sein Name geht auf das mittelhochdeutsche Wort „strunk“ für „gerodeter Baum“ zurück.
Bis zum Ende des 18. Jahrhundert war das Schloss Sitz der Familie der Freiherren „von Strünkede“ und beheimatet seit 1938 die kultur- und stadtgeschichtlichen Sammlungen des Emschertal-Museums. Seit einigen Jahren werden standesamtliche Trauungen im Schloss angeboten.
Die Herren von Strünkede fanden im Jahre 1142 erstmals urkundlich Erwähnung, als ein Wessel von Strünkede, Lehnsmann der Grafen von Kleve, in einem Streit mit dem Stift Essen als Zeuge auftrat. Bernd von Strünkede hatte 1209 ein wichtiges höfisches Amt als klevischer Truchsess in.
Die erste urkundliche Nennung der damaligen Burg Strünkede datiert auf das Jahr 1263, als der Ritter Gerlach von Strünkede nach einer Fehde gegen seinen Lehnsherrn Graf Dietrich VI. von Kleve mit diesem Frieden schloss und ihm seine Vorburg als Offenhaus überließ.
Im Jahre 1316 wurden dann Bovo und Bernd von Strünkede mit der Burggrafschaft Strünkede belehnt. Aus dieser entwickelte sich in späteren Jahren die Herrschaft Strünkede mit den Bauernschaften Herne und Baukau. (quelle: wikipedia)
Schloss Strünkede in Herne II
Der letzte Freiherr von Strünkede verstarb verarmt 1812 in Haldern bei Rees am Niederrhein. Zu jener Zeit war Strünkede völlig verschuldet, weswegen 1789 der Konkurs folgte. Es gelang jedoch, das Schloss im Familienbesitz zu halten. Die Erbtochter Adolfine Caroline von Palant brachte die Anlage durch Heirat an den vom Niederrhein stammenden Friedrich von Forell. Dessen Nachkommen verkauften Schloss Strünkede 1900 an die Harpener Bergbau AG, von der es 1948 die Stadt Herne erwarb.
Zuvor hatten die Gebäude binnen kurzer Zeit noch zahlreichen Herren dienen müssen. Während des Ersten Weltkriegs dienten sie als Lazarett, und in den 1920er Jahren war dort die Schutzpolizei beheimatet. Nach 1933 fand dort die Hitlerjugend eine Unterkunft, ehe das Schloss ab 1945 zu einem Kindererholungsheim umfunktioniert wurde.
In der Zeit von 1975 bis 1980 wurden aufwändige Restaurierungsarbeiten an der Anlage durchgeführt. Unter anderem erhielten die Außenmauern einen neuen Putz und – in Anlehnung an eine Farblithografie von 1860/70 und eine Analyse alter Putzreste – einen gelben Anstrich.
Heute dient das Schloss Strünkede als Aussenstelle des Emschertal-Museums und des Standesamtes der Stadt Herne. (quelle: wikipedia)
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Schloss Berge I
Das Schloss Berge im Stadtteil Buer von Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen, früher auch Haus Berge genannt, steht auf der Südseite des Buerschen Berges. Erbaut wurde es als Wasserburg zum Schutz des heutigen Gelsenkirchener Stadtteils Erle, wurde aber in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zum Schloss umgestaltet. Umgeben von Wassergräben als Festes Haus erbaut, handelte es sich wahrscheinlich um eine mehrteilige Anlage, die von einem etwa rechteckigen Gräftensystem umgeben war.
1530 wurde die wehrhafte Anlage zu einem Schloss aus- und umgebaut. Aus jener Zeit ist der nördliche Trakt des Herrenhauses erhalten. Um 1700 wurde im Süden der Herrenhausinsel ein erster Park angelegt. Gemäß dem Zeitgeschmack handelte es sich hierbei um einen geometrisch gestalteten Barockgarten nach französischem Vorbild.
In den Jahren 1785 bis 1788 wurde das alte Gebäude deshalb teilweise abgetragen und unter dem Baumeister Engelbert Kleinhanz im klassizistischem Stil mit einem zusätzlichen Trakt, dem Südflügel, neu errichtet. Auch wurde die Parkanlage durch einen sich nach Westen erstreckenden englischen Landschaftsgarten erweitert. Nach dem Umbau weilten als Gäste solch illustre Persönlichkeiten wie Kaiser Napoléon und Marschall Blücher auf dem Schloss.
1924 erwarb die Stadt das Schloss mitsamt dem 102 Hektar großen Gelände zum Preis von 1,4 Millionen Goldmark und richtete dort eine Volkserholungsstätte mit Gast- und Wirtschaftsräumen ein. Dazu erfolgte ein Umbau des Hauses, in dessen Zuge die Vorburg, die Wirtschaftsgebäude und die neugotische Kapelle abgerissen wurden. Der Park wurde auf etwa 73 Hektar vergrößert und im alten Stil wieder instand gesetzt. Zugleich entstand gegenüber dem Haupteingang des Schlosses der Berger See.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die Stadt Gelsenkirchen Schloss Berge 1952/53 restaurieren. Gleichzeitig erfolgte ein umfassender Innenumbau, um dort im Anschluss einem Hotel-Restaurant Platz zu bieten. Weitere Restaurierungsarbeiten folgten; zuletzt in den Jahren 2003/04. (quelle: wikipedia.de)
Schloss Berge II
Das Schloss präsentiert sich von außen im wesentlichen noch immer so wie nach der Umgestaltung in der Zeit von 1785 bis 1788. Der zweigeschossige repräsentative Dreiflügelbau mit Mansarddach steht auf einer quadratischen Insel von etwa 40 Metern Seitenlänge. Sein hohes Kellergeschoss wurde auf Pfahlrosten errichtet, die bei den Restaurierungsarbeiten in den 1950er Jahren ein stützendes Korsett aus Stahlbeton erhielten, um Bergbauschäden entgegenzuwirken.
Seit Juli 1988 steht die gesamte Anlage unter Denkmalschutz. Gemeinsam mit dem im Schlossgebäude beheimateten Hotel und Restaurant, den beiden Gärten des Schlosses sowie dem Berger See und dem Gelsenkirchener Stadtwald dient sie heute als Naherholungsgebiet. (quelle: wikipedia.de)
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Schloss Horst
Schloß Horst, erbaut zwischen 1554 und 1572, ist das bedeutendste Renaissance-Schloss des nord-westdeutschen Raumes, und beeinflusste den renaissance-zeitlichen Baustil im gesamten niederländisch/niederrheinischen Raum maßgeblich. Das Schloss war als vierflügeliger Bau angelegt und vor allem an der Fassade und bei den Kaminen mit erlesenen Steinmetzarbeiten verziert. Sie gelten, wenn auch teilweise zerstört, bis heute als der "Steinerne Schatz". Im Laufe der Jahrhunderte verfiel das Gebäude trotz vielfacher Anstrengungen seiner Besitzer zunehmend. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts stehen nur noch ein Hauptflügel sowie Teile eines Turmes und eines weiteren Flügels. Die übrigen Gebäudeteile stürzten ein und mussten niedergelegt werden. Große Teile des bauplastischen Schmuckes blieben jedoch erhalten. Der Hauptflügel und die Turmfundamente bildeten in den 20er Jahren den Kernbestand einer beliebten Gartengastronomie in Horst. Diese zog bis in die 50er Jahre viel Publikum an, verfiel dann aber zusehends und war schließlich eine Kellerdiskothek. Horster Bürgern und der Landesdenkmalpflege Nordrhein-Westfalens gelang es ab Mitte der 80er Jahre Stadt und Land für eine grundlegende Renovierung des Schlosses zu gewinnen.
Die Stadt kaufte 1988 das Schloss. Den Architektenwettbewerb gewann 1992 Prof. Jochem Jourdan. Er restaurierte den Hauptflügel in altem Stil und baute einen Turm und den zweiten Hauptflügel so wieder auf, dass die alte und die neue Bausubstanz den Betrachtern bewusst bleibt. Ein besonderer Akzent ist die Glashalle, die den - heute fiktiven - Innenhof überspannt. Sie dient zum Schutz der Fassade, als Kulturveranstaltungsort und als Versammlungsort für die Traugesellschaften. Denn, zur neuen Nutzung des Schloß Horst gehört neben der Bezirksverwaltungsstelle Gelsenkirchen-West auch das zentrale Standesamt von Gelsenkirchen.
GEtraut wird (sich) in zwei historischen Sälen, in denen auch die historischen Kamine zum Teil noch im Original stehen, zum Teil als Kopie wieder aufgebaut werden konnten. In den Kellerräumen befindet sich eine gehobene Gastronomie, und in der Glashalle wie auch im Rittersaal und im Kaminzimmer finden regelmäßige Kulturveranstaltungen statt - vor allem Konzerte, aber auch Lesungen, Vorträge, Tanz und Theaterdarbietungen.
Ergänzt wird das kulturelle Angebot durch Kunstausstellungen, kulturhistorische Ausstellungen und ein Präsenz-Museum zum Thema Renaissance (im Aufbau). Zudem ist das Schloss Anlaufpunkt für alle Menschen, die sich von der Arbeitsweise zeitgemäßer Restaurierungen faszinieren lassen möchten. (Quelle: gelsenkirchen.de)
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Schloss Saarbrücken I
Im Jahr 1741 wurde der Architekt Friedrich Joachim Stengel aus Zerbst beauftragt, ein Gutachten über den baulichen Zustand des alten Saarbrücker Schlosses zu erstellen. Die Archivalien geben weitere Kenntnis von einer Planvorlage am 26. Januar 1739 für einen Neubau. Der Wandel in der fürstlichen Lebensführung, das Aufgeben der Wehrbaufunktionen, die weltoffenere Haltung und der Wunsch nach einer freieren Anlageform mit Außenhöfen und Gärten sowie der Wille zu einer bequemeren, prachtvolleren Gestaltung und einer verfeinerten Wohnkultur begründeten die Aufgabe des befestigten Schlosses. Der Schlossneubau wurde anstelle des Vorgängerbaus auf dem Saarfelsen als ein die Bürgerhäuser überragender Wohn- und Verwaltungssitz in das gewachsene Stadtbild eingefügt. Durch Verfüllen der Burggräben im Bereich des heutigen Schlossplatzes und der Talstraße, das Schleifen der Mauern, die Umlegung des Saarlaufes sowie die Errichtung der neuen Schlossmauer entlang des Flusses wurde von Stengel die topographische Voraussetzung zur Errichtung der neuen Residenz auf dem Areal des ehemaligen Renaissanceschlosses geschaffen. 1748 wurde das Saarbrücker Schloss, eine zur Stadt hin geöffnete Dreiflügelanlage als Wohnsitz der Fürstenfamilie sowie als Ort der Repräsentation und der Verwaltung fertiggestellt. Fast 50 Jahre lang war das Saarbrücker Schloss anschließend administratives und kulturelles Zentrum des Fürstentums. (Quelle: wikipedia.de)
Schloss Saarbrücken II
Friedrich Joachim Stengel (* 29. September 1694 in Zerbst/Anhalt; † 10. Januar 1787 in Saarbrücken) hat als fürstlich nassau-usingischer Baudirektor das barocke Bild der Stadt Saarbrücken geprägt. Während seiner wichtigsten Wirkungsphase in Saarbrücken schuf Stengel den Neubau des Schlosses Saarbrücken (1738), die Friedenskirche (1743), das neue Rathaus und das Erbprinzenpalais (1748), die Kirche St. Johann (1754) sowie die Ludwigskirche (1775). Daneben baute er im Saarland zahlreiche kleine Kirchen, Lustschlösser, Forst- und Pfarrhäuser.
1733 nahm Stengel das Angebot des Fürsten von Nassau-Usingen, dort als Hofarchitekt tätig zu werden, an. Zu seinen ersten Arbeiten gehörte der Umbau des Usinger Schlosses, danach stellte er die Innengestaltung des Schlosses Biebrich fertig. In eigener Verantwortung ergänzte er das Schloss 1740 um den Marschalltrakt und den Winterbau. Zudem entwickelte er die Pläne für das Jagdschloss Fasanerie, das 1749 fertiggestellt wurde. Nach der Teilung Nassaus im Jahre 1735 war Stengel hauptsächlich für den Grafen Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken tätig. Dieser ermöglichte ihm 1739 eine Studienreise nach Paris und Versailles, wo er die Werke der modernen französischen Architekten kennenlernte. Die dort gewonnenen Eindrücke wirkten sich stilprägend auf sein weiteres Schaffen aus und ließen seine künstlerischen Fähigkeiten zur vollen Entfaltung kommen. Schon 1738 hatte Stengel mit dem Wiederaufbau des Saarbrücker Stadtschlosses begonnen, dem eine erfolgreiche Schaffensphase mit dem Höhepunkt der Errichtung der Ludwigskirche 1775 folgte.
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Kurkölnische Landesburg Kempen I
Das steinerne Symbol einer Herrschaft. Das zwischen 1396 – 1400 errichte Gebäude demonstrierte die Macht des Kölner Erzbischofs Friedrich von Saarwerden. Sein Kreuz-Wappen prangt heute noch über dem Eingang. Als Stellvertreter des Erzbischofs residierte ein adeliger Amtmann, der im Frieden für Recht und Ordnung und für die Verteidigung des Kempener Landes im Kriege sorgte.
1634 wurde das mittelalterliche Kastell mit seinen Schießscharten und kleinen Luken durch den Einbau großer Fenster zum wohnlichen Schloss umgebaut.
Heute dient die ehemals kurkölnische Burg als Kreis- und Stadtarchiv und ist zudem Sitz der Kreisvolkshochschule.
Kurkölnische Landesburg Kempen II
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