Schloss Horst
Schloss Horst
Schloß Horst, erbaut zwischen 1554 und 1572, ist das bedeutendste Renaissance-Schloss des nord-westdeutschen Raumes, und beeinflusste den renaissance-zeitlichen Baustil im gesamten niederländisch/niederrheinischen Raum maßgeblich. Das Schloss war als vierflügeliger Bau angelegt und vor allem an der Fassade und bei den Kaminen mit erlesenen Steinmetzarbeiten verziert. Sie gelten, wenn auch teilweise zerstört, bis heute als der "Steinerne Schatz". Im Laufe der Jahrhunderte verfiel das Gebäude trotz vielfacher Anstrengungen seiner Besitzer zunehmend. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts stehen nur noch ein Hauptflügel sowie Teile eines Turmes und eines weiteren Flügels. Die übrigen Gebäudeteile stürzten ein und mussten niedergelegt werden. Große Teile des bauplastischen Schmuckes blieben jedoch erhalten. Der Hauptflügel und die Turmfundamente bildeten in den 20er Jahren den Kernbestand einer beliebten Gartengastronomie in Horst. Diese zog bis in die 50er Jahre viel Publikum an, verfiel dann aber zusehends und war schließlich eine Kellerdiskothek. Horster Bürgern und der Landesdenkmalpflege Nordrhein-Westfalens gelang es ab Mitte der 80er Jahre Stadt und Land für eine grundlegende Renovierung des Schlosses zu gewinnen.
Die Stadt kaufte 1988 das Schloss. Den Architektenwettbewerb gewann 1992 Prof. Jochem Jourdan. Er restaurierte den Hauptflügel in altem Stil und baute einen Turm und den zweiten Hauptflügel so wieder auf, dass die alte und die neue Bausubstanz den Betrachtern bewusst bleibt. Ein besonderer Akzent ist die Glashalle, die den - heute fiktiven - Innenhof überspannt. Sie dient zum Schutz der Fassade, als Kulturveranstaltungsort und als Versammlungsort für die Traugesellschaften. Denn, zur neuen Nutzung des Schloß Horst gehört neben der Bezirksverwaltungsstelle Gelsenkirchen-West auch das zentrale Standesamt von Gelsenkirchen.
GEtraut wird (sich) in zwei historischen Sälen, in denen auch die historischen Kamine zum Teil noch im Original stehen, zum Teil als Kopie wieder aufgebaut werden konnten. In den Kellerräumen befindet sich eine gehobene Gastronomie, und in der Glashalle wie auch im Rittersaal und im Kaminzimmer finden regelmäßige Kulturveranstaltungen statt - vor allem Konzerte, aber auch Lesungen, Vorträge, Tanz und Theaterdarbietungen.
Ergänzt wird das kulturelle Angebot durch Kunstausstellungen, kulturhistorische Ausstellungen und ein Präsenz-Museum zum Thema Renaissance (im Aufbau). Zudem ist das Schloss Anlaufpunkt für alle Menschen, die sich von der Arbeitsweise zeitgemäßer Restaurierungen faszinieren lassen möchten. (Quelle: gelsenkirchen.de)
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