Museumsbahnsteig

Museumsbahnsteig Oberhausen II - 2011

Museumsbahnsteig Oberhausen I - Museumszug
Der Museumsbahnsteig Oberhausen ist ein Teil des Rheinischen Industriemuseum Oberhausen und wurde 2006 nach Plänen des Berliner Ateliers Stark in ein begehbares Kunstobjekt umgewandelt. Besonders in den Abendstunden wird der gesamte Bahnsteig durch eine dreistündige Lichtpartitur aus 33.000 RGB-LEDs zum strahlen gebracht.

Die Vorgeschichte dieses Kunstwerk geht bis in das Jahr 1997 zurück als das Rheinische Industriemuseum (RIM), anlässlich des 150-jährigen bestehen der Köln-Mindener-Eisenbahn, mit der Sonderausstellung “Schienen, Schranken, Übergänge“ die Bedeutung der Eisenbahn für die Stadt Oberhausen in Szene setzte. Im Zusammenhang mit dem fast zeitgleich begonnenen damaligen IBA Projekt »Rückbau des historischen Empfangsgebäudes/Hauptbahnhof Oberhausen« entstand nun die Idee, auf den stillgelegten Gleisen 4 und 5 einen »Museumsbahnsteig« anzulegen. Im Laufe der Jahre zeigte sich das der Besucherzuspruch durch eine attraktivere Gestaltung der Anlage gesteigert werden könnte. Eine Umgestaltung des Museumsbahnsteigs sollte eine Art Brücke zwischen der Stadt und dem Museum mit Hilfe einer signalkräftigen Realisierung schlagen. Aus einem im Sommer 2005 ausgeschriebenen Wettbewerb, an dem sich 5 Gestaltungsbüros beteiligten, ging als einstimmiger Sieger das Atelier Stark hervor.

Der ausgestellte historische Industriezug bestehend aus einem Torpedowagen, einem Schlackenpfannenwagen und einer Güterzuglokomotive verdeutlicht die enge Verbindung von Schwerindustrie, Eisenbahn und Stadt.

Museumsbahnsteig Oberhausen I - Museumszug

Museumsbahnsteig Oberhausen II – Wartehaus und Glaskokille
Zu den weniger beachteten Objekten des Museumsbahnsteigs gehören das umgestaltete Wartehäuschen und die Glaskokille. Das ehemalige Wartehäuschen dient einerseits als Standort für den Rechner der die Lichtinszenierung des Bahnsteigs steuert und andererseits, durch seine beleuchteten Folien, als Informationsstützpunkt der auf die Ausstellungen des Rheinischen Industriemuseums aufmerksam macht.

Hinter dem Wartehäuschen erwartet den Besucher ein anderes außergewöhnliches Kunstwerk. Eine ehemalige Kokille schwebt scheinbar in einem beleuchteten Glasbett welches aus 320 einzelnen Glasscheiben zusammengesetzt wurde. Dabei ist dieses Objekt kein Leichtgewicht, von dem 29t Gesamtgewicht entfallen 15t auf die stählerne Kokille und 14t auf das umgebende Floatglas. Trotz dieses immensen Gewichts schafft dieses Objekt mühelos die Symbiose von Masse und Transparenz.

Dieses Kunstwerk wie auch die anderen inszenierten Objekte waren nur durch Partnerschaften und ein großzügiges Materialsponsoring der beteiligten Firmen Babcock-Borsig-Service, Glas-Rickert, Piklington, Spaeter, 3M mit Baier und Reklame Wilden, Osram, Gevacril, Mittal Steel Duisburg und MAN-Turbo zu realisieren.

Museumsbahnsteig Oberhausen II – Wartehaus und Glaskokille

Museumsbahnsteig Oberhausen III – Lokomotive 159
Bei der auf dem Museumsbahnsteig ausgestellten Lok 159 handelt es sich um eine Lokomotive vom Typ ED 80 t für den schweren Rangier- und Güterverkehr auf Industriebahnen von Arnold Jung Lokomotivfabrik GmbH, Jungenthal. Die Gemeinschaftsbetriebe Eisenbahn und Häfen nahmen sie 1971 in Betrieb. Das Streckennetz von Eisengbahn und Häfen ist zum Teil mit Oberleitung versehen, deshalb schaffte man eine Lok mit Zweikraftantrieb an. Die vier Elektromotoren konnten sowohl aus dem Fahrdraht als auch aus dem Lokeigenen Generator mit Dieselantrieb gespeist werden. Die dabei jeweils erzielte Leistung war allerdings recht unterschiedlich: 600 KW bei Fahrdrahtbetrieb und nur 130KW bei dieselelektrischen Betrieb. 1998 musterten Eisenbahn und Häfen die Lokomotive aus und stellte sie dem Rheinischen Industriemuseum für den Museumsbahnsteig zur Verfügung.
Museumsbahnsteig Oberhausen III – Lokomotive 159

Museumsbahnsteig Oberhausen IV – R G B
Dieses Triptychon stellt die Lichtpartitur des Museumsbahnsteigs dar wie sie den Besuchern des Hauptbahnhofs abendlich vorgespielt wird. Die Hauptrolle in diesem Lichtspiel übernehmen die beiden 150m langen Lichtschienen die mit langsamen und schnellen Lichteffekten einen vorbeifahrenden Zug simulieren. Das wechselnde Lichtspiel im Dach ahmt ein aktives Geschehen am Bahnsteig nach und im Zusammenspiel mit den Schienen entsteht ein dynamisches Lichtgeschehen das den gesamten Bahnsteig zur Bühne macht.
Bei den Belichtungen zu dieser Bildreihe lernte ich die Mitglieder des Ateliers Stark, die Schöpfer dieses Lichtkunstwerk, kennen. Sie inspizierten die vor kurzen ausgeführten Reparaturen in der Lichtinstallation. Leider werden die Aktionen und Tätigkeiten des Berliner Atelier Stark in Oberhausen durch die Presselandschaft Oberhausen und des Ruhrgebiets nur in einem sehr geringen Umfang wahrgenommen. Durch das Projekt Kitev (Kunst im Turm) bin ich nur durch die Mitglieder des Ateliers Stark aufmerksam geworden.

https://kitev.de/de/entry/12/museumsbahnsteig
Museumsbahnsteig Oberhausen IV – R G B

Museumsbahnsteig Oberhausen V – Lokomotive 159
Museumsbahnsteig Oberhausen V – Lokomotive 159

Museumsbahnsteig Oberhausen I - 2007

Die "159" - Museumsbahnsteig Oberhausen I
Bei der „159“ handelt es sich um eine Lokomotive vom Typ ED 80 t für den schweren Rangier- und Güterverkehr auf Industriebahnen von Arnold Jung Lokomotivfabrik GmbH, Jungenthal.
Die Gemeinschaftsbetriebe Eisenbahn und Häfen nahmen sie 1971 in Betrieb. Das Streckennetz von Eisengbahn und Häfen ist zum Teil mit Oberleitung versehen, deshalb schaffte man eine Lok mit Zweikraftantrieb an. Die vier Elektromotoren konnten sowohl aus dem Fahrdraht als auch aus dem Lokeigenen Generator mit Dieselantrieb gespeist werden. Die dabei jeweils erzielte Leistung war allerdings recht unterschiedlich: 600 KW bei Fahrdrahtbetrieb und nur 130KW bei dieselelektrischen Betrieb. 1998 musterten Eisenbahn und Häfen die Lokomotive aus und stellte sie dem Rheinischen Industriemuseum für den Museumsbahnsteig zur Verfügung.

Die "159" - Museumsbahnsteig Oberhausen I - 2007

Die Lichtinstallation – Museumsbahnsteig Oberhausen II
Nach mehrmonatiger Umbauzeit, wurde der neu gestaltete Museumsbahnsteig des angrenzenden Rheinischen Industriemuseum am 19. August 2006 eingeweiht. Der gesamtkünstlerische Entwurf der Ateliers Stark, Berlin, wurde mit Objekten aus der Schwerindustrie und modernen Kunstwerken inszeniert, Informationstafel mit plakativer Grafik umgestaltet, und bei Einbruch der Dunkelheit werden die Besucher in ungewöhnlichen Farbklänge getaucht.

Die Lichtinstallation erstreckt sich auf einer Konstruktionslänge von 700m und besteht aus 437 verschiedenen Farbeinheiten. Die Komposition der Farbkombinationen und Abläufe möchte mit der Kraft der reinen Farbe Bilder zur Geschichte der Stahlindustrie hervorbringen. Die Hauptrolle spielen die zwei 150m langen Schienen, deren lineare Farbgebung mit schnellen und langsamen kinetischen Effekten durchzogen ist.

Die Beleuchtung des Daches und der Industriezüge gibt den räumlichen Hintergrund. Konzeptuelle Lichträume teilen die architektonischen Begebenheiten in neue Einheiten. Thematisch bewegte Farbräume stehen im Kontrast mit der statischen Beleuchtung der Skulpturen. Die dreistündige Lichtpartitur beginnt täglich abends zur Dämmerung und wird zu festen Zeiten wiederholt. (Quelle: ecue.tv)

Die Lichtinstallation – Museumsbahnsteig Oberhausen II - 2007

Die Lichtinstallation – Museumsbahnsteig Oberhausen III
Die Umgestaltung des Museumsbahnsteiges durch Ateliers Stark, Berlin, ist eine überzeugende Symbiose aus traditionellen, modernen und technisch anspruchsvollen Mitteln künstlerischer Arbeit. So wird die enge Verbindung zwischen Stadt und Museum, Stadt und Stahlindustrie in Szene gesetzt, Tag und Nacht. Doch es werden die Abendstunden sein, die die Gesamtanlage zum Strahlen bringen. Mit 33.000 RGB-LED (Leuchtdioden) LED-Modulen werden verfremdende Farbtöne und -sequenzen auf die Schürzen der Bahnsteigbedachung, auf den historischen Zug und auf die Gleisspur gelegt. Aus über 1.000 verschiedenen Farbklängen entsteht mit Einbuch de Dunkelheit eine dreistündige Lichtpartitur.

Für die Umsetzung der plakativen Beschriftungen sowie für die Grafiken im Hauptbahnhof wurden Spezialfolien von 3M gewählt. Im Außenbereich, für die Beschriftung der Scheiben des Bahnsteigdaches, kamen gegossene, opake Premium Plotterfolien der Serie Scotchcal 100 Premium-Line mit einer Haltbarkeit von bis zu zehn Jahren zum Einsatz. Für die von innen beleuchteten Wartehäuser, die durch wechselnde Motive für den Besuch anderer Museumsstandorte und neue Ausstellungen werben, war Scotchcal 5525 erste Wahl. Eine leicht wieder entfernbare, im Piezo-Inkjet-Verfahren bedruckte Glasdekorfolie, die man auch für Acrylglas verwenden kann. Als Blickfänge auf den Treppenstufen im Bahnhof wurden übergroße Zahnradfiguren verklebt, die durch das Motiv des Rads das Ineinandergreifen von Kräften und Industrieabläufen verdeutlichen. Realisiert wurden diese mit 3M Indoor-Floor Graphics, die aus bedruckbarer Basisfolie und einem rutschfesten Schutzlaminat bestehen.
Druck und Folienschnitt lag in den Händen der Reklame Wilden GmbH & Co., Bochum. Für die exakte, fachgerechte Verklebung sorgte das Unternehmen Baier Werbung GmbH in Willich.
(Quelle: LVR, detail.de)

Die Lichtinstallation – Museumsbahnsteig Oberhausen III - 2007

Die “159“ – Museumsbahnsteig Oberhausen IV
Mit einer Nahaufnahme der “159“ beende ich meine Reihe über den Museumsbahnsteig Oberhausen. Schwierig war der obere rechte Bereich durch die Überstrahlungen der hellen Bahnsteigbeleuchtung.
Als kleiner Hinweis am Rande, der Torpedowagen am Ende des Museumzugs hat die Kennzeichnung T21.

Die “159“ – Museumsbahnsteig Oberhausen IV - 2007

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