Rathaus Recklinghausen
Das Rathaus Recklinghausen zählt mit zu den schönsten Rathäusern des Ruhrgebiets. Im Stil der deutschen Neorenaissance zwischen 1905 und 1908 errichtet ist das markante Recklinghausener Rathaus ein typischer Vertreter der wilhelminischen Zeit.
Zwischen 1871 und 1905 verzehnfachte sich fast die Einwohnerzahl von Recklinghausen. Die rasant wachsende Bevölkerung und Industrie benötigten eine den Umständen angepasste Verwaltung. Dies war der Auslöser für den Rathaus-Neubau in Recklinghausen. Das gestiegene Selbstbewusstsein der inzwischen kreisfreien Industriestadt verlangte nach einem repräsentativen Ausdruck auch in der Architektur. Schon die Ortswahl des Standorts brach die bestehenden Traditionen in Recklinghausen. Statt, wie die Jahrhunderte zuvor, das Rathaus am Altmarkt zu errichten wählte man ein großes freies Grundstück am Rande des historischen Ortskern. Da die Kommune, aufgrund des großen Wirtschaftswachstums, über volle Kassen verfügte war ein “standesgemäßes“ großes Rathaus das neue Symbol für die aufstrebende Bergbaustadt.
Erker, Loggien, Balkone, Steildach, Saaltrakt, mehrfach geschweifter Giebel, dreigeschossiger Baukörper und ein mächtiger Turm prägen das Erscheinungsbild des Recklinghausener Rathaus. Alle diese Elemente waren um 1900 unverzichtbar für ein kleinstädtisches “deutsches“ Rathaus. Das vom Kölner Architekten Otto Müller-Jena errichtete Rathaus Recklinghausen ist ein interessanter Mischtyp aus monumentaler, freistehender Konzeption und einem malerisch-asymmetrischen Baukörper.
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