Bochum

Zeiss Planetarium Bochum

Zeiss Planetarium Bochum
Am 6. November 1964 wurde das Zeiss Planetarium Bochum eröffnet und gehört seitdem zu den modernsten seiner Art. Das äußere Erscheinungsbild des Zeiss Planetariums ist von einem 15 Meter hohen kuppelförmigen Zentralbau geprägt. Die Konstruktion der Kuppel als eine auf drei Punkten gelagerte Stahlbetonschale hat einen Durchmesser von 40 Metern und trägt sich selbst. Daher erfordert sie keine weiteren Stützvorrichtungen. Die besondere Statik ist auch an der Schalendicke, die im Scheitel nur 8 Zentimeter, aber an den Fußstücken 40 Zentimeter beträgt, erkennbar. Das Dach ist mit V2A-Edelstahlmaterial Nirosta verkleidet, das die Kuppel durch radial verlaufende Streifen strukturiert. Das Material ist für seine besondere Widerstandsfähigkeit bekannt. Durch die Lagerung auf drei Punkten entstehen zwischen den Fußstücken drei Fensterbögen, die mit Kristallspiegelglas ausgestattet sind. Im Vorführraum finden auf etwa 600 Quadratmetern Projektionsfläche täglich mehrere Veranstaltungen statt, denen 260 Zuschauer beiwohnen können.

Vom September 1999 bis zum April 2000 wurde der Einbau des -bis heute- modernsten Sternenprojektors der Welt Modell IX „Universarium“ der Firma Zeiss vorgenommen. Vom Januar bis April 2010 kam es zu einer weiteren Modernisierung durch die Anschaffung eines Ganzkuppelvideosystems „FullDome Powerdome“ der Firma Zeiss.

Seit der Eröffnung blieben die Fußböden, große Teile der Möbel und die Holzvertäfelungen im Originalzustand erhalten. Insgesamt hat das Zeiss Planetarium seine ursprüngliche Erscheinung von 1964 weitestgehend bewahrt. Aktuell ist das Planetarium Bochum in seiner technischen Ausstattung eines der modernsten weltweit.

Zeiss Planetarium Bochum

Glühende Rohre - Jahrhunderthalle Bochum

Glühende Rohre - Jahrhunderthalle Bochum
Manche Bilder entstehen aus reinem Zufall. Eigentlich wollte ich an diesem Abend eine alte Aufnahme der Wasserwelt mit der Mark II wiederholen. Allerdings war die Beleuchtung der Wasserwelt abgeschaltet oder defekt und für eine Aufnahme der Jahrhunderthalle war, Aufgrund von Vorbereitungen für eine Veranstaltung, noch zuviel Lieferverkehr.

Was nun? Um ein anderes Ziel anzufahren war es zu spät. Nur die abgeschnittenen Rohre blieben noch übrig.
Glühende Rohre - Jahrhunderthalle Bochum

Glühende Rohre II - Jahrhunderthalle Bochum
Glühende Rohre - Jahrhunderthalle Bochum II

ICHVERBINDE – Brücke Nr.11 – KunstLichtTore Bochum.

ICHVERBINDE – Brücke Nr.11 – KunstLichtTore Bochum
Das durchschreiten der Brücke ist das verbindende Element das zwei unterschiedliche Welten miteinander verknüpft. Auf der einen Seite der Brücke, stadtauswärts, ein Ort an dem scheinbar die Zeit stehen geblieben ist, alte Gründerzeitvillen und Grünanlagen säumen die Straße. Die andere Seite der Brücke ist die Innenstadt mit ihrem pulsierenden Leben. Auf der einen Seite grün und ruhig ist die andere laut und geschäftig. Dieser Umstand veranlasste den Künstler Jürgen LIT Fischer zu dem Namen ICHVERBINDE.

Eisenbahngleise rahmen die Innenstadt Bochums wie ein Dreieck ein, alle Wege in die Innenstadt führen durch Gleisunterführungen. Das Konzept KunstLichtTore Bochum soll durch eine künstlerische Lichtgestaltung die 16 Zufahrten zur Innenstadt herausstellen und verdeutlichen.
Die Internationale Bauausstellung IBA Emscherpark (1989-1999) hat das Thema „Licht im öffentlichen Raum“ in den Focus gerückt. Aus dem Wettbewerb “Lichtkunst in der Bochumer Innenstadt“ ging das 2003 das Konzept KunstLichtTore von Jürgen LIT Fischer und Peter Brdenk als Sieger hervor. Die Brücke Nr.11, vom Siegerduo entworfen, wurde 2005 realisiert.
ICHVERBINDE – Brücke Nr.11 – KunstLichtTore Bochum

11 – Brücke Nr.11 – Detail

Kleine Neonbuchstaben stellen den Namen ICHVERBINDE dar, daneben die übergroße 11 die die Position der Brücke im Gesamtensemble der KunstLichtTore darstellt. Von 2003 bis heute sind 6 Durchfahrten zur Bochumer Innenstadt inszeniert worden.

Das Konzept KunstLichtTore erhielt 2004 den Renault Trafic Design Award in der Sparte Sonderpreis Kommunen.
11 – Brücke Nr.11 – Detail

Deutsches Bergbaumuseum

Deutsches Bergbau-Museum I
Das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum ist mit 400.000 Besuchern eines der beliebtesten Museen der Republik. Es wurde im Jahr 1930 gegründet und gilt als das bedeutendste Bergbau-Museum der Welt. Ein Anschauungsbergwerk lädt zur Fahrt unter Tage ein.

Ruhrgebiet und Bergbau gehören so untrennbar zusammen, wie Currywurst und Pommes. Zumindest im Reich der Klischees - und die sind unsterblich. Und in der Tat: Ruhrgebiet ohne Bergbau - wer könnte sich das auch heute, nach dem die meisten Zechen stillgelegt sind, vorstellen. So stolz die Bewohner des Ruhrgebiets auf ihre pechschwarzen Wurzeln sind, die wenigsten von ihnen waren je unter Tage.

Wer das nachholen will oder Besuchern einen wichtigen Teil der Ruhrgebietsgeschichte präsentieren möchte, dem sei das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum empfohlen. Auf gut 12.000 qm vermittelt es einen umfassenden Einblick in den weltweiten Bergbau von der Frühzeit bis heute.

Nach der Expedition unter Tage geht es steil nach oben auf das alte Fördergerüst der Zeche Germania. 1973 wurde das weithin sichtbare Wahrzeichen des Deutschen Bergbau-Museums von Dortmund nach Bochum verpflanzt. Von der 60 m hohen Aussichtsplattform bietet sich ein toller Rundumblick über Bochum. Das Museumsareal ist so groß wie vielseitig, über 20 verschiedene Hallen inklusive Bergmännischer Cafeteria warten auf den Besucher. Dort gibt’s dann auch die Currywurst mit Pommes - womit wir wieder bei den Klischees wären!
(quelle: ruhr-guide.de)

Deutsches Bergbau-Museum I

Deutsches Bergbau-Museum II
"Glück auf" - mit dem traditionellen Bergmannsgruß werden die Besucher im größten Bergbaumuseum der Welt empfangen. In zahlreichen Abteilungen mit einer einmaligen montanhistorischen Sammlung erfährt der Besucher alles Wissenswerte zur deutschen und europäischen Bergbaugeschichte. Wie ist die Kohle erdgeschichtlich entstanden? Wie werden Schächte abgeteuft? Was bedeuten Bewetterung und Wasserhaltung, und wie funktionieren sie? Diese und mehr Fragen werden beantwortet.

Höhepunkt des Besuchs ist eine "Grubenfahrt" in das zur Besichtigung angelegte Anschauungsbergwerk etwa 20 m tief unter dem Museum. Zahlreiche Originalmaschinen stehen entlang des ca. 1,5 km langen Rundganges und geben dem Besucher einen Einblick in die Arbeit unter Tage vom Kohlenabbau mit dem Drucklufthammer bis zur Gewinnung mit den heute üblichen Abbaumaschinen, vom Grubenausbau mit Holzstempeln bis zum hydraulisch bewegten Schildausbau.

Die Besucher erfahren nicht nur etwas über den Steinkohlenabbau, sondern können sich auch über die Erzgewinnung informieren. Aber nicht nur Technikfreunde, auch Kunstliebhaber kommen auf ihre Kosten und werden die Abteilung "Bergbau und Kunst" nicht versäumen wollen.

Wer sich so lange mit der Kohlengräberei beschäftigt hat, den zieht es in die Höhe. Eine Fahrt im Förderkorb auf das 70 m hohe Fördergerüst, einst auf der Zeche Germania in Dortmund im Dienst, seit 1975 Wahrzeichen der Stadt Bochum, sollte auch auf dem Programm stehen. Von der Plattform aus bietet sich ein Blick über die früher größte Kohlenstadt des Reviers und über weite Teile des Ruhrgebiets.

Nicht nur die Ausstellung, auch die Architektur des Museums ist interessant. Das Hauptgebäude entstand ab Mitte der 1930er Jahre nach den Plänen des bekannten Industriearchitekten Fritz Schupp. Er übernahm einerseits Formen des Industriebaus für das einem Industriezweig gewidmete Museum, kubische Baukörper mit hochrechteckigen Fenstern und betonten Ecken, gleichzeitig aber entspricht der Eingangsbereich durchaus den ästhetischen Vorstellungen der NS-Machthaber. Schupp entwarf auch das Fördergerüst, das 1944 gebaut wurde. (quelle: route-der-industriekultur.de)
Deutsches Bergbau-Museum II

Deutsches Bergbau-Museum III - Detail Fördergerüst
Erbaut wurde das Museumsgebäude von dem bedeutenden Industriearchitekten Fritz Schupp in den 30er Jahren. Das Fördergerüst von Schacht 5 der Zeche Germania, das Fritz Schupp 1944 erbaute, wurde 1973 zum Deutschen Bergbaumuseum in Bochum umgesetzt und ist heute als Wahrzeichen Bochums bekannt.
Deutsches Bergbau-Museum III

Deutsches Bergbau-Museum IV
Deutsches Bergbau-Museum IV

Starlight Express

STARLIGHT EXPRESS
Bereits vor der Premiere gab es für STARLIGHT EXPRESS zwei Einträge ins Guinness-Buch der Rekorde: Das STARLIGHT EXPRESS-Theater in Bochum wurde in einer Rekordzeit von knapp einem Jahr gebaut und war das erste Theater überhaupt, das eigens für ein Musical errichtet worden ist – die Gesamtkosten der Produktion beliefen sich auf 32 Millionen Mark. Seitdem ist der Erfolgszug nicht zu bremsen. 2001 stellte STARLIGHT EXPRESS einen Weltrekord auf und wurde zur aktuell erfolgreichsten Musicalproduktion der Welt. Zwei Jahre später begrüßte die Rollschuhshow dann den zehnmillionsten Zuschauer.

250 Meter Rollschuhbahnen mitten durch Zuschauerränge und Parkett, einer beweglichen Neun-Tonnen-Brücke über der großen Spielfläche. Grandiose Kostüme und Masken. Zauberhafte Balladen und mitreißende Songs. Atemberaubende Lichteffekte und bis zu 60 Stundenkilometer schnelle Darsteller. Das alles ist STARLIGHT EXPRESS, der Musical-Hit von Sir Andrew Lloyd Webber! Gänsehaut ist garantiert, wenn über dem Auditorium ein imposanter Sternenhimmel mit über 8000 Sternen aufleuchtet und die liebenswerte Dampflok Rusty durch „Starlight Express“ neuen Mut findet. 26 Tänzer und Sänger – 24 auf Rollerskates und zwei auf Inlineskates – setzen dieses Spektakel siebenmal pro Woche auf der Bochumer Bühne um. 2004 hat sich das Tempo noch einmal erhöht: Erstmalig seit der Premiere im Jahr 1988 wurden zwei Darsteller engagiert, die sich auf Stuntskating spezialisiert haben und mit eindrucksvollen Tricks begeistern. Zudem erhielt das STARLIGHT EXPRESS Live-Album im Dezember 2005 den Platin-Award von Universal Music für über 400.000 verkaufte Tonträger. (quelle: rheinruhrfreizeit.de)

Starlight Express - 2008

Schauspielhaus Bochum

Schauspielhaus Bochum
Das Schauspielhaus Bochum ist eines der renommiertesten Theater in Deutschland. In einem 1908 gebauten ehemaligen Varietétheater (Apollo-Theater) eröffnete 1915 das städtische Theater. Durch einen Umbau wurden die Fassade mit ihren Jugendstilelementen im Stil des Klassizismus gestaltet. Bei einem Luftangriff am 4. November 1944 fast völlig zerstört, entstand auf den alten Fundamenten bis zum Herbst 1953 das heutige Bochumer Schauspielhaus nach den Entwürfen des Architekten Gerhard Graubner.
Schauspielhaus Bochum

Westpark – Wasserwelt

Westpark – Wasserwelt I
Am Freitag (26. Oktober 2007) eröffneten Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, Eckhard Uhlenberg, NRW-Minister für Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Dr. Rolf Heyer, Geschäftsführer der LEG Stadtentwicklung die neue Wasserwelt.
Die zentralen Wasserbecken blieben weitestgehend in der ursprünglichen Form erhalten. Die Wasserkreisläufe wurden durch eine neue, unterirdische Pumpstation ergänzt. Die Beleuchtung steht in engem Zusammenhang mit der Freianlagenplanung. Neben der bereits in weiten Teilen des Parks realisierten Vegetationsbeleuchtung werden nun auch die Kühltürme und andere Gebäudeteile sowie Skulpturen illuminiert. Im unteren Bereich leuchtet ein warmes orange, weiter oben erstrahlt ein kaltes blau. Fördermittel des Ökologieprogramms Emscher-Lippe haben den Umbau der ehemaligen Kühl- und Kläranlage zur Wasserwelt ermöglicht. Die Gesamtkosten des Umbaus der Kühl-und Kläranlage belaufen sich auf rund 7 Millionen Euro. (Quelle: Stadt Bochum - Presse- und Informationsamt)
Westpark – Wasserwelt I

Westpark - Wasserwelt II
Die Historie des Areals:
Das Potential der Fläche liegt in den vorgefundenen topografischen Strukturen, den Hinterlassenschaften der industriellen Nutzung, die das Grundgerüst der Parkgestaltung bilden. Der Beginn der industriellen Nutzung des Standortes geht auf die Ansiedlung der Mayerschen Gußstahlfabrik an der Alleestraße im Jahre 1842 zurück. Hier wurden 160 Jahre lang Stahlprodukte von der Kirchenglocke über die Kanonenproduktion bis zum ICE-Radreifen hergestellt. Für den Werksfremden war das Areal die verbotene, unbekannte Stadt. 1968 sind die Hochöfen stillgelegt worden und 1985 das Stahlwerk. Nur im östlichen Teil des Gesamtareals wird noch mit Stahl gearbeitet (s. Bochumer Verein).

Die Vergangenheit des Geländes gliedert sich in Schichten. Gebäude- und Anlagenstrukturen bildeten jeweils die Basis einer neuen Schicht, die auf der vorhergehenden aufbaut. Die Schlacken, das Abfallprodukt der Hüttenindustrie und der für die Schwerindustrie erforderliche Massengütertransport trugen zur Gliederung der Fläche in ebene Niveaus in unterschiedlichen Höhenstufen bei. Die spannungsreiche Topographie des Geländes bildet den Hauptgestaltungsansatz des Westparks. Nach der Stilllegung der Produktion wurden fast alle Gebäude abgerissen, zurück blieb eine dicht mit Spontanvegetation überzogene Industriebrache.

Die industriearchitektonisch wertvollen Besonderheiten des Standortes sind die im Zentrum gelegene Jahrhunderthalle, der als Landmarke weithin sichtbare Wasserturm und das „Colosseum“, ein markantes Stützmauerbauwerk im südwestlichen Zugangsbereich des Parks. (Quelle: wikipedia)
Westpark – Wasserwelt II

Westpark - Wasserwelt III
Ein Kühlturm ist ein Bauwerk, in dem das in Kraftwerks- oder industriellen Prozessen erwärmte Kühlwasser rückgekühlt wird, indem die Wärme an die Umgebung abgegeben wird.

Zur Kondensation des Dampfes nach einer Kraftwerksturbine oder zur Kühlung von Prozessen werden erhebliche Mengen Kühlwasser benötigt. In einem großen Wärmekraftwerk können pro Stunde bis zu 100.000 Kubikmeter Wasser die Anlagenteile passieren. Da diese Anlagenteile äußerst empfindlich auf Verschmutzungen reagieren, muss das Kühlwasser zuvor gereinigt werden. Zu diesem Zweck werden Treibgutrechen und Filter verwendet, wobei die Filter in erster Linie einzelne Komponenten wie Kondensatoren und Wärmeübertrager schützen. Das Kühlwasser wird anschließend in einem Kühlturm oder auch einem Kühlteich soweit abgekühlt, dass es entweder in ein Fließgewässer abgegeben oder erneut im Kühlkreislauf verwendet werden kann. (Quelle: wikipedia)
Westpark – Wasserwelt III

Westpark - Wasserwelt IV
Mit dem Projekt "Innenstadt West" wurde eines der letzten großen Areale ehemals schwerindustrieller Nutzung in zentraler Lage Bochums wiedergewonnen. Eine jahrzehntelang für Werksfremde "verbotene Stadt" öffnet ihre Tore, ein zentrumsnahes Stadtquartier soll hier neu entstehen. Mit dem Bau des ringförmigen Stadtparks rund um die Jahrhunderthalle wurden mehrere Ziele gleichzeitig verfolgt: Die Bewältigung der Bodenkontamination ist in das Gestaltungskonzept integriert, das durch die Industrieentwicklung belastete Standortimage wird durch den neuen Park aufgewertet und macht ihn interessant für Investoren, der öffentliche Park bietet den Aufsichtsrahmen auf eine Erlebnislandschaft mit der Jahrhunderthalle als Mittelpunkt und die umliegenden Wohnquartiere erhalten einen neuen Naherholungsbereich. Von den Hochpunkten des neuen Parks eröffnen sich zudem herausragende Fernsichten über das Bochumer Stadtgebiet.

Der 1999-2007 in mehreren Abschnitten entstandene Park ist die vorerst letzte Schichtung auf einem Terrain, auf dem zuvor 150 Jahre lang Roheisen und Stahl hergestellt wurde. Das Gelände wurde mehrfach drastisch überformt, Anlagen, Gebäude und Transportstrecken wurden gebaut, abgerissen und neu errichtet. Die Reststoffe, große Mengen an Schlacke, verblieben am Ort und wurden in Gründungen und Überdeckungen eingebaut. Nach dem Abriss der meisten Produktionsanlagen verblieb eine terrassierte Landschaft mit beeindruckenden Industriebauten. Über dem Niveau der Stadt von 70 m üNN folgen in 10 Meter Sprüngen zwei Höhenschichten. Wie ein Krater liegt im Zentrum die 80 m - Ebene auf der die Jahrhunderthalle, die ehemalige Kraftzentrale des Werks thront. Auf dieser Ebene befinden sich auch die 2007 entstandenen "Wasserwelten" der ehemaligen Klärteiche und Kühltürme mit einer spektakulären Nachtgestalt. Darüber, auf der 90 m - Ebene ein breiter Geländesaum, auf der sich früher im Norden die Hochöfen und im Süden das Siemens-Martin-Stahlwerk befanden. Steinerne Böschungen und weiche Geländemodellierungen verbinden die drei Niveaus. Der Entwurf des neuen Westparks präpariert die vorgefundenen Geländestruktur heraus, überhöht sie an einigen wenigen Stellen und verbindet mit Rampen, Treppen und Brücken. Von der U-Bahnstation "Bochumer Verein / Jahrhunderthalle Bochum" führt eine breite Treppenanlage hinauf auf die 90m-Ebene. Vom Wohngebiet und Parkplatz im Westen führt gelangt man über einen langen bequemen Anstieg zur Jahrhunderthalle auf das mittlere Niveau. Eine Brücke von 70 m Länge, die Nordpolbrücke, überspannt zwischen Nordpol und Colosseum das neue Tor zum Park.

Westpark – Wasserwelt IV

Jahrhunderthalle Bochum

Jahrhunderthalle Bochum - Ruhr Triennale I
1902 fanden fast 12.000 Arbeiter Lohn und Brot beim Bochumer Verein. Im gleichen Jahr präsentierte der Bochumer Verein sich bei der Industrie- und Gewerbeausstellung in Düsseldorf - der nationalen Form der Weltausstellung - mit einer riesigen Ausstellungshalle, der heutigen Jahrhunderthalle. Diese ist ein hervorragendes Beispiel für die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitete Stahlkonstruktion. Das Besondere sind die als "Bogenbinder" ausgebildeten Träger. Auf der Düsseldorfer Ausstellung war die Halle mit viel Stuck im Zeitgeschmack verkleidet und gipfelte in einem 70 Meter hohen Glockenturm. Nach Ende der Austellung wurde die Halle demontiert und 1903 in Bochum wieder errichtet, allerdings ohne die opulenten Verzierungen und Glockenturm.

Die Halle diente ab 1903 als Gaskraftzentrale. Wie andere Hochofenwerke um die gleiche Zeit, wollte auch der Bochumer Verein zu einer intensiveren Nutzung der im Hochofen erzeugten Gichtgase übergehen. Diese wurden zur Erzeugung von elektrischem Strom und von Wind für den Hochofenbetrieb genutzt. Als im Ersten Weltkrieg die Stahlnachfrage steigt, wurde die Halle sowohl an der Ostseite durch einen Querflügel als auch an der Westseite durch eine Verlängerung vergrößert. Später folgten als Anbau noch drei Kesselhäuser und ein Gasgebläsemaschinenhaus sowie weitere Verlängerungen bis auf die heutige Größe von 158 Meter in der Länge, 34 Meter in der Breite und 21 Meter in der Höhe.

Nach der Restaurierung im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park ist die Halle heute Kristallisationspunkt der "Innenstadt-West", die die Projektgemeinschaft aus Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und Stadt Bochum auf der Brache des ehemaligen Krupp-Geländes verwirklicht. Im Februar 2002 brachten Kulturminister Dr. Michael Vesper und Wirtschaftsminister Ernst Schwanhold mit der Übergabe der ersten Teilbaugenehmigung den Umbau der Jahrhunderthalle zum zentralen Spielort der RuhrTriennale auf den Weg, der mittlerweile abgeschlossen ist. (Quelle: route der industriekultur)

Jahrhunderthalle Bochum – Ruhr Triennale I - 2007

Jahrhunderthalle Bochum – Ruhr Triennale II
Der einzigartige Innenraum mit seiner morbiden Ausstrahlung ist dabei nahezu unverändert belassen werden. Durch reversible Vorhänge können die insgesamt fast 10.000 m² in drei unterschiedlich große Hallen unterteilt werden. Oberhalb der Kranbahn und in den Giebelräumen wurden Zentralen für die Bühnentechnik eingerichtet. Die bestehenden Kräne und Kranbahnen selbst sind dabei ein zentraler Aspekt des gesamten Bühnenkonzeptes. Sie sind multifunktional einsetzbar – sowohl im Vorfeld beim Aufbau als auch während der Vorstellungen. Um behagliche Temperaturen für den Zeitraum Mai bis Oktober zu garantieren, erhielt der Hallenboden eine Dämmung und eine Fußbodenheizung.

Wichtigste bauliche Veränderung sind zwei Neubauten, die die Jahrhunderthalle von außen ergänzen. Auf dem südlichen Vorplatz entstand entlang "Saal 1" ein vollständig unterkellertes, zweigeschossiges Foyergebäude. Das Erdgeschoß dient als Eingangszone. Über zwei Freitreppen und zwei Aufzüge erreicht man eine Galerie mit einem Café. An den Stirnseiten schließen sich Balkone mit offenen Treppenanlagen an. Im Keller befindet sich die zentral angeordnete Besuchergarderobe mit WC-Anlagen sowie technischen Betriebs- und Lagerräumen. Ein zweiter Anbau entstand in Verlängerung der Jahrhunderthalle zum Wasserturm hin. In dem sechsgeschossigen Neubau mit Satteldach wurden u.a. Garderoben- und Aufenthaltsräume für Künstler eingerichtet.
(Quelle: route der industriekultur)

Jahrhunderthalle Bochum – Ruhr Triennale II - 2007

Jahrhunderthalle Bochum - Ruhr Triennale III
Die RuhrTriennale ist das internationale Fest der Künste im Ruhrgebiet.

Schauplätze der RuhrTriennale sind die herausragenden Industriedenkmäler der Region, die größten Teils während der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA Emscher Park) von 1989 bis 1999 in spektakuläre Aufführungsorte für Musik, Theater, Literatur und Tanz verwandelt wurden. Im Zentrum stehen die Kreationen – Produktionen, die den Dialog mit den charakteristischen Spielstätten suchen: Schauspiel und Oper verbinden sich in ehemaligen Maschinenhallen und Kokereien mit innovativen Entwicklungen der Bildenden Kunst, der Pop- und Konzertmusik. Ein weiterer permanenter Programmpunkt ist seit 2003 die Konzertreihe Century of Song, in der sich internationale Songwriter mit den großen Traditionen des popular song auseinandersetzen.

Zentrales Festspielhaus der RuhrTriennale ist die Jahrhunderthalle Bochum.

Die RuhrTriennale findet seit 2002 jährlich in einem Zyklus von jeweils drei Jahren unter wechselnder künstlerischer Leitung statt. Die Idee, ein spartenübergreifendes Festival an die Industriekultur im Ruhrgebiet zu koppeln, wurde bei Publikum und Presse mit Begeisterung aufgenommen. Gründungsintendant Gerard Mortier (2002 bis 2004) gelang es mit seinem kompromisslosen Programm auf Anhieb, die RuhrTriennale als eines der bedeutendsten europäischen Festivals zu etablieren.

Zwischen 2005 und 2007 findet die 2. RuhrTriennale unter der künstlerischen Leitung von Jürgen Flimm statt. Verbindendes Thema seiner ersten Spielzeit war der Zusammenhang von Industrialisierung und Romantik. Auch im zweiten und dritten Jahr bilden Epochen thematische Schwerpunkte: 2006 stand der der Mensch des Barock im Zentrum, 2007 beschäftigt sich mit dem Mittelalter.

Träger der RuhrTriennale ist die Kultur Ruhr GmbH. Förderer und Gesellschafter sind der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, der Regionalverband Ruhr und der Verein Pro Ruhrgebiet. (Quelle: wikipedia)
Jahrhunderthalle Bochum – Ruhr Triennale III - 2007

Jahrhunderthalle Bochum - Ruhr Triennale IV
Jahrhunderthalle Bochum – Ruhr Triennale IV - 2007

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