Westpark – Wasserwelt
Westpark – Wasserwelt I
Am Freitag (26. Oktober 2007) eröffneten Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, Eckhard Uhlenberg, NRW-Minister für Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Dr. Rolf Heyer, Geschäftsführer der LEG Stadtentwicklung die neue Wasserwelt.
Die zentralen Wasserbecken blieben weitestgehend in der ursprünglichen Form erhalten. Die Wasserkreisläufe wurden durch eine neue, unterirdische Pumpstation ergänzt. Die Beleuchtung steht in engem Zusammenhang mit der Freianlagenplanung. Neben der bereits in weiten Teilen des Parks realisierten Vegetationsbeleuchtung werden nun auch die Kühltürme und andere Gebäudeteile sowie Skulpturen illuminiert. Im unteren Bereich leuchtet ein warmes orange, weiter oben erstrahlt ein kaltes blau. Fördermittel des Ökologieprogramms Emscher-Lippe haben den Umbau der ehemaligen Kühl- und Kläranlage zur Wasserwelt ermöglicht. Die Gesamtkosten des Umbaus der Kühl-und Kläranlage belaufen sich auf rund 7 Millionen Euro. (Quelle: Stadt Bochum - Presse- und Informationsamt)
Westpark - Wasserwelt II
Die Historie des Areals:
Das Potential der Fläche liegt in den vorgefundenen topografischen Strukturen, den Hinterlassenschaften der industriellen Nutzung, die das Grundgerüst der Parkgestaltung bilden. Der Beginn der industriellen Nutzung des Standortes geht auf die Ansiedlung der Mayerschen Gußstahlfabrik an der Alleestraße im Jahre 1842 zurück. Hier wurden 160 Jahre lang Stahlprodukte von der Kirchenglocke über die Kanonenproduktion bis zum ICE-Radreifen hergestellt. Für den Werksfremden war das Areal die verbotene, unbekannte Stadt. 1968 sind die Hochöfen stillgelegt worden und 1985 das Stahlwerk. Nur im östlichen Teil des Gesamtareals wird noch mit Stahl gearbeitet (s. Bochumer Verein).
Die Vergangenheit des Geländes gliedert sich in Schichten. Gebäude- und Anlagenstrukturen bildeten jeweils die Basis einer neuen Schicht, die auf der vorhergehenden aufbaut. Die Schlacken, das Abfallprodukt der Hüttenindustrie und der für die Schwerindustrie erforderliche Massengütertransport trugen zur Gliederung der Fläche in ebene Niveaus in unterschiedlichen Höhenstufen bei. Die spannungsreiche Topographie des Geländes bildet den Hauptgestaltungsansatz des Westparks. Nach der Stilllegung der Produktion wurden fast alle Gebäude abgerissen, zurück blieb eine dicht mit Spontanvegetation überzogene Industriebrache.
Die industriearchitektonisch wertvollen Besonderheiten des Standortes sind die im Zentrum gelegene Jahrhunderthalle, der als Landmarke weithin sichtbare Wasserturm und das „Colosseum“, ein markantes Stützmauerbauwerk im südwestlichen Zugangsbereich des Parks. (Quelle: wikipedia)
Westpark - Wasserwelt III
Ein Kühlturm ist ein Bauwerk, in dem das in Kraftwerks- oder industriellen Prozessen erwärmte Kühlwasser rückgekühlt wird, indem die Wärme an die Umgebung abgegeben wird.
Zur Kondensation des Dampfes nach einer Kraftwerksturbine oder zur Kühlung von Prozessen werden erhebliche Mengen Kühlwasser benötigt. In einem großen Wärmekraftwerk können pro Stunde bis zu 100.000 Kubikmeter Wasser die Anlagenteile passieren. Da diese Anlagenteile äußerst empfindlich auf Verschmutzungen reagieren, muss das Kühlwasser zuvor gereinigt werden. Zu diesem Zweck werden Treibgutrechen und Filter verwendet, wobei die Filter in erster Linie einzelne Komponenten wie Kondensatoren und Wärmeübertrager schützen. Das Kühlwasser wird anschließend in einem Kühlturm oder auch einem Kühlteich soweit abgekühlt, dass es entweder in ein Fließgewässer abgegeben oder erneut im Kühlkreislauf verwendet werden kann. (Quelle: wikipedia)
Westpark - Wasserwelt IV
Mit dem Projekt "Innenstadt West" wurde eines der letzten großen Areale ehemals schwerindustrieller Nutzung in zentraler Lage Bochums wiedergewonnen. Eine jahrzehntelang für Werksfremde "verbotene Stadt" öffnet ihre Tore, ein zentrumsnahes Stadtquartier soll hier neu entstehen. Mit dem Bau des ringförmigen Stadtparks rund um die Jahrhunderthalle wurden mehrere Ziele gleichzeitig verfolgt: Die Bewältigung der Bodenkontamination ist in das Gestaltungskonzept integriert, das durch die Industrieentwicklung belastete Standortimage wird durch den neuen Park aufgewertet und macht ihn interessant für Investoren, der öffentliche Park bietet den Aufsichtsrahmen auf eine Erlebnislandschaft mit der Jahrhunderthalle als Mittelpunkt und die umliegenden Wohnquartiere erhalten einen neuen Naherholungsbereich. Von den Hochpunkten des neuen Parks eröffnen sich zudem herausragende Fernsichten über das Bochumer Stadtgebiet.
Der 1999-2007 in mehreren Abschnitten entstandene Park ist die vorerst letzte Schichtung auf einem Terrain, auf dem zuvor 150 Jahre lang Roheisen und Stahl hergestellt wurde. Das Gelände wurde mehrfach drastisch überformt, Anlagen, Gebäude und Transportstrecken wurden gebaut, abgerissen und neu errichtet. Die Reststoffe, große Mengen an Schlacke, verblieben am Ort und wurden in Gründungen und Überdeckungen eingebaut. Nach dem Abriss der meisten Produktionsanlagen verblieb eine terrassierte Landschaft mit beeindruckenden Industriebauten. Über dem Niveau der Stadt von 70 m üNN folgen in 10 Meter Sprüngen zwei Höhenschichten. Wie ein Krater liegt im Zentrum die 80 m - Ebene auf der die Jahrhunderthalle, die ehemalige Kraftzentrale des Werks thront. Auf dieser Ebene befinden sich auch die 2007 entstandenen "Wasserwelten" der ehemaligen Klärteiche und Kühltürme mit einer spektakulären Nachtgestalt. Darüber, auf der 90 m - Ebene ein breiter Geländesaum, auf der sich früher im Norden die Hochöfen und im Süden das Siemens-Martin-Stahlwerk befanden. Steinerne Böschungen und weiche Geländemodellierungen verbinden die drei Niveaus. Der Entwurf des neuen Westparks präpariert die vorgefundenen Geländestruktur heraus, überhöht sie an einigen wenigen Stellen und verbindet mit Rampen, Treppen und Brücken. Von der U-Bahnstation "Bochumer Verein / Jahrhunderthalle Bochum" führt eine breite Treppenanlage hinauf auf die 90m-Ebene. Vom Wohngebiet und Parkplatz im Westen führt gelangt man über einen langen bequemen Anstieg zur Jahrhunderthalle auf das mittlere Niveau. Eine Brücke von 70 m Länge, die Nordpolbrücke, überspannt zwischen Nordpol und Colosseum das neue Tor zum Park.
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