Ludwigskirche Saarbrücken
Ludwigskirche Saarbrücken
Die zwischen 1762 und 1775 errichtete Ludwigskirche gilt als einer der bedeutendsten evangelischen barocken Kirchenbauten Deutschlands. Der im Auftrag von Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken von Friedrich Joachim Stengel als “Gesamtkunstwerk“ entworfene Ludwigsplatz, mit seinen umgebenden Bauten und der im Mittelpunkt stehenden Ludwigskirche, geschah im Sinne eines barocken Place Royal. Nachdem 1768 aus Geldmangel die Bauarbeiten eingestellt wurden führte sie Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken, nachdem Kirche und Platz benannt wurden, bis zur Vollendung 1775 weiter. Der feierliche Gottesdienst zur Einweihung der Ludwigskirche fand am 25. August 1775 mit einer eigens zu diesem Anlass komponierten Kantate statt.
Die Gestalt des Grundriss entspricht einem griechischen Kreuz, die Achsen sind 38,5 m und 34,2 m lang und jeweils 17 m breit. Die für eine lutherische Kirche ungewöhnliche Innengestaltung, ist einerseits die insgesamt in die Breite gerichtete Anordnung der ganzen Kirche (“Breitsaalkirche“) und andererseits wiederum die gestufte Anordnung von Altar, Kanzel und Orgel übereinander (“Kanzelaltar“), entstammt aus der Hand ihres Baumeisters Stengel.
Ludwigskirche Saarbrücken – Frontal
Während des zweiten Weltkriegs wurde die Ludwigskirche beim Bombenangriff vom 5. Oktober 1944 bis auf ihre Umfassungsmauern praktisch vollkommen zerstört. Der Wiederaufbau begann 1949 und ist bis heute noch nicht vollkommen abgeschlossen. Ein heftiger 20-jähriger Streit, ob beim Wiederaufbau auch der vollständig verlorene barocke Innenraum rekonstruiert werden sollte oder ein moderner zeitgemäßer Innenraum in einer barocken Außenhülle, verzögerte die Rekonstruktion der Ludwigskirche. Der Plan der modernen Innenraumkonzeption wurde schließlich aufgegeben und die Ludwigskirche wieder in ihrer ursprünglichen barocken Gesamtgestaltung originalgetreu wieder aufgebaut.
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