Die Emscher I - Hauptverwaltung der Emschergenossenschaft
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann durch die voranschreitende Industrialisierung im Ruhrgebiet auch ein starkes Bevölkerungswachstum. Der erhöhte Trinkwasserbedarf wurde durch das Ruhr- und Lippegebiet gedeckt. Das Abwasser und das Grubenwasser der Bergwerke wurde vor allem ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Emscher entlassen.
Die Emscher war durch die Einleitungen stark belastet. Das geringe Gefälle, der ausgeprägt mäandernde Flusslauf und vom Bergbau hervorgerufene Absenkungen des Bodens verursachten Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Überschwemmungen, was aufgrund der mitgeführten Fäkalien zu steigender Seuchengefahr führte. Da die beteiligten Kommunen und Großbetriebe aus eigenem Antrieb nicht in der Lage waren, das Problem zu lösen, wurde schließlich 1899 die Emschergenossenschaft als Zwangsvereinigung der betroffenen Kommunen und einleitenden Großbetriebe gegründet. Ihre Aufgaben liegen in der Abwasserreinigung, der Sicherung des Abflusses, im Hochwasserschutz und in der Gewässerunterhaltung.
Unter der Ägide der Emschergenossenschaft wurde die Emscher um ca. drei Meter tiefer gelegt, größtenteils befestigt und begradigt. Mehrfach wurde der Flusslauf reguliert. Die Mündung wurde im 20. Jahrhundert zweimal verlegt: 1910 von Duisburg-Alsum nach Duisburg-Walsum und 1949 nach Dinslaken. Dementsprechend teilt sich die Emscher an ihrem Unterlauf in Alte Emscher, Kleine Emscher und Neue Emscher. Die Alte Emscher fließt von Oberhausen durch Duisburg-Hamborn, Duisburg-Beeck und Alsum, die Kleine Emscher von Oberhausen durch Hamborn und Walsum und die Neue Emscher von Oberhausen durch Dinslaken in den Rhein.
Die durch den Bergbau hervorgerufenen Bergsenkungen wurden durch immer höhere Deiche ausgeglichen, so dass die Emscher heute an einigen Stellen sogar einige Meter über dem Niveau der Umgebung liegt. Dies bedeutet jedoch auch, dass Zuflüsse zur Emscher, die das umliegende Land entwässern, nach oben in die Emscher gepumpt werden müssen. Ohne die Eindeichung und das Abpumpen des Wassers stünden große Teile der Emscherregion als Polder unter Wasser.
Bis vor kurzem gab es jedoch keine Alternativen zur offenen Abwasserentsorgung, da unterirdische Kanäle bedingt durch Bergschäden regelmäßig abgesunken wären.
(Quelle: wikipedia.de)
Die Emscher I - Hauptverwaltung der Emschergenossenschaft
Die Gründungsversammlung der Emschergenossenschaft fand am 14. Dezember 1899 statt. Die Emschergenossenschaft stand von Anfang an unter Selbstverwaltung, der Staat war nicht unmittelbar beteiligt, sondern hatte nur Einfluss durch die Gesetzgebung und über Baugenehmigungen. Entstehende Kosten wurden anteilig auf die Verursacher von Abwasser oder Baumaßnahmen verteilt, also den Bergbau, Gewerbe und Industrie sowie Städte und Gemeinden (als Vertreter der Bürger). Der vom Regierungsbaumeister Wilhelm Middeldorf ab 1901 aufgestellte Plan „zur Regelung der Vorflut und zur Abwässerreinigung im Emschergebiet“ prognostizierte bereits bergbaubedingte Störungen für die folgenden 50 Jahre mit einer angenommenen Abbautiefe des Steinkohlebergbaus bis in 1.000 m Tiefe. Am 14. Juli 1904 wurde das Emschergenossenschaftsgesetz vom preußischen König Wilhelm II bestätigt und diente später als Vorbild zur Gründung weiterer Wasserwirtschaftsverbände.
Ab 1906 wurde die Emscher von Dortmund bis zum Rhein tiefer gelegt, begradigt und in Deiche gefasst. Da man für das natürliche Mündungsgebiet in Duisburg-Hamborn („Alte Emscher“) bereits Bergsenkungen bis zu 10 Metern erwartete, wurde 1906 ab Oberhausen die Emschermündung nach Duisburg-Walsum verlegt („Kleine Emscher“); 1949 wurde die Mündung ein zweites Mal verlegt nach Dinslaken (mit Abschluss der Bauarbeiten in diesem Mündungsdelta im Jahr 2018 wird die Emscher eine dritte Verlegung bis auf Voerder Stadtgebiet erfahren). Der erste Ausbauabschnitt von Herne bis Duisburg wurde 1906 bis 1910 bewältigt, das Teilstück von Herne bis Dortmund wurde 1914 fertig. Gleichzeitig wurden überall Kläranlagen und Pumpwerke gebaut. (Quelle: wikipedia.de)
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